Ästhetische Zahnheilkunde
Das Wort „Ästhetik“ kommt aus dem Griechischen „aisthánestai“ und bedeutet „wahrnehmen, durch die Sinne empfinden“.
Eine ästhetische Zahnbehandlung, die schönere Zähne zum Ergebnis hat, verbessert nicht nur das Aussehen eines Menschen, sondern kann seine Selbstsicherheit und sein Selbstwertgefühl stärken und ein wichtiger Faktor für eine soziale Befriedigung sein. Schöne Zähne können allerdings ihre optimale Wirkung nur dann entfalten, wenn das unmittelbare Umfeld in Größe und Form ebenfalls ansprechend und harmonisch proportioniert ist.
Die wesentlichen Faktoren sind in diesem Fall die Zahnfarbe, die Zahnform, die Zahnstellung, der gesamte Verlauf des sichtbaren Zahnbogens, die Symmetrie, die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch, die Farbe des Zahnfleisches (Gingiva), die Form und Höhe der Zahnfleischspitzen (Papillen), der Verlauf der Gingivakontur, die Form von Ober- und Unterkiefer, das Verhältnis von Ober- und Unterkiefer zueinander, die Form und Größe der Lippen, die Farbe der Lippen, das Ausmaß von entblößten Zähnen und Zahnfleisch beim Lächeln und Lachen, die Symmetrie der Lippen, die Form des Gesichts und letztendlich sogar die Proportion verschiedener Gesichtspartien zueinander, die Komposition aller Faktoren beeinflusst den Ausdruck von Schönheit.
Das Empfinden von Schönheit und das Streben danach entspringt also einem ganz normalen Wunsch jedes Menschen, von dem Leonardo da Vinci sagt: … „der Mensch ist der empfindsame Mittler, der der Schönheit an sich zum Leben verhilft; er ist der Träger des Empfindens und belebt damit das Schöne an sich“. Unbenommen davon bleibt, dass sich der wahre Charakter und eigentliche Wert eines Menschen nicht mit ästhetischen Maßstäben messen oder durch entsprechende Korrekturen verändern lässt.
Konservierende Zahnheilkunde
Die Zähne aller Menschen machen in gewisser Weise einen vorbestimmten Zyklus durch, wenn sich die Karies zunehmend in der Hartsubstanz entwickelt und ausbreitet
Zuerst wird der Zahn konserviert, dann ggf. gefüllt, später evtl. überkront und in letzter Konsequenz entfernt und wird dann wieder mit geeigneten Maßnahmen ersetzt. Eine heute nicht mehr zeitgemäße Versorgung ist die Verwendung von Amalgam als Füllungsmaterial. Als alternative Werkstoffe stehen sog. Komposite (kunststoffähnliche Materialien), Goldlegierungen oder Keramiken zur Wahl.
Im Frontzahnbereich gelten die sog. Komposite als die Materialien der Wahl, da sie farblich sehr gut an die natürliche Zahnsubstanz angepasst werden können. Entsprechend dem wissenschaftlichen Kenntnisstand muss die Verarbeitung dieser Werkstoffe gekoppelt sein mit einer aufwendigen sog., Säure-Ätz-Technik zur Konditionierung der Zahnhartsubstanz, um den erforderlichen Randschluss zu erhalten. Für größere und farblich verlaufende Defekte ist ein fraktioniertes Auftragen in verschiedenen Schichten vonnöten, um die gewünschte Präzision und Farbgestaltung der Füllung zu erhalten.
Für den Seitenzahnbereich gibt es andere Kriterien, denn hier ist der Kaudruck im Durchschnitt bis zu 9-mal höher als im Frontzahnbereich., Deshalb sollte hier den Materialien Gold oder Keramik gegenüber den Kunststoffen der Vorzug gegeben werden. Keramik ist ein absolut überzeugender Werkstoff, wenn man vorwiegend ästhetische oder auch thermische Kriterien anlegt. Der Gesamte Prozess der Verarbeitung dieses Materials ist jedoch wesentlich aufwendiger als bei Metallen, daher entstehen auch höhere Kosten.
Wenn die zu versorgenden Bereiche ästhetisch nicht relevant sind, dann ist die Restauration mit Goldlegierungen immer noch die langfristig sicherste und vorhersagbarste Lösung. Jedoch werden die keramischen Werkstoffe von Jahr zu Jahr besser, und auch der Verbund zwischen Zahn und Keramik wird optimiert, so dass die vollkeramische Defektversorgung in naher Zukunft das Gold komplett ersetzen wird.